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Asthma bronchiale

Junge Frau mit geschlossenen Augen sitzt auf Bett und hebt sich die Hand an Brustkorb

Asthma ist durch eine anfallartig auftretende, hochgradige Atemnot gekennzeichnet. Es wird durch eine krampfartige Verengung der Bronchialmuskulatur, durch Schwellung der Bronchialschleimhaut und eine erhöhte Schleimproduktion verursacht.

Steckbrief Asthma

Der Begriff "Asthma" stammt aus dem Griechischen und wurde bereits von Hippokrates von Kos (460 - 375 v. Chr.), dem berühmtesten Arzt des Altertums, verwendet. Er beschrieb die Erkrankung als erschwerte, schnelle Atmung, die durch Schleim verursacht wird, der aus dem Gehirn in die Lunge läuft.

Die Übersetzung von "Asthma" bedeutet so viel wie "schweres Atmen". Und wenngleich die Erklärung Hippokrates' fehlerhaft war, so hat er doch die Hauptsymptome der chronischen Erkrankung, die bislang nicht geheilt werden kann, beschrieben.

Durch die Verengung der Bronchialmuskulatur und die starke Produktion von zähem Schleim bekommt der Asthmatiker das Gefühl, dass er erstickt. Dabei ist das Ausatmen meist viel schwerer als das Einatmen.

Die Atemnot entsteht, weil die verbrauchte Luft nicht vollständig ausgeatmet werden kann. Gleichzeitig wird beim Einatmen nicht genügend frische Luft aufgenommen. So sinkt die Sauerstoffversorgung im gesamten Körper.

Ein Asthmaanfall beginnt mit Schmerzen und Engegefühl im Brustkorb. Die Atemnot ist meist von quälendem Husten begleitet. Häufig sind Asthmaanfälle in den frühen Morgenstunden. Aber auch nach körperlicher Belastung sind Anfälle häufig zu beobachten.

Zu den Hauptsymptomen des Asthmas zählen daneben Husten, pfeifende Geräusche beim Atmen oder zäher Schleim.

Die Diagnose

Oft reicht schon die Schilderung der Symptome, um die Diagnose Asthma gestellt zu bekommen. Dabei wird der Arzt beispielsweise danach fragen, welche Beschwerden zu welcher Zeit auftreten und ob diese nachts stärker sind als tagsüber. Auch Dinge oder Situationen, die die Symptome auslösen oder verschlimmern, werden abgefragt.

Zudem ist relevant, ob bereits eine allergische Erkrankung vorliegt oder sich körperliche Anstrengung auf die Beschwerden auswirkt. Krankheiten in der Familie sind genauso wichtig für die Diagnose wie die Frage nach dem Rauchen - entweder selbst oder in der näheren Umgebung.

Erhärtet sich der Verdacht, dass eine asthmatische Erkrankung vorliegt, so werden weitere Untersuchungen vorgenommen. Mit der Spirometrie, bei der die Lungenfunktion über die Geschwindigkeit beim Ausatmen bestimmt wird sowie der Bodyplethysmografie, welche die Lungenfunktion über den Druck in den Lungenbläschen beschreibt, wird die Lungenfunktion analysiert.

Eine Röntgenuntersuchung der Lunge wird durchgeführt, um andere Erkrankungen auszuschließen, die ebenfalls Atemnot und Husten verursachen - z.B. eine Infektion oder eine Herzschwäche.

Bei allergischem Asthma kommt zudem ein Allergietest zum Einsatz. Für die Untersuchung von Immunglobulinen wird Blut entnommen, ein sogenannter Pricktest dient dazu, spezifische Allergene zu ermitteln.

Die Peak-Flow-Messung

Der wichtigste Anhaltspunkt für die Beurteilung der Schwere des Asthmas und der nötigen Behandlung ist der sogenannte Peak-Expiratory-Flow-Wert (PEF). Er gibt die maximale Geschwindigkeit des Luftstroms beim Ausatmen an und kann mit einem Peak-Flow-Meter bestimmt werden.

Zudem kann das Peak-Flow-Meter als Frühwarnsystem genutzt werden, mit dem sicher und frühzeitig Schwankungen in der Stabilität der Atemwege zu erkennen sind, um dann die Medikation entsprechend anzupassen.

Zur Messung atmet man tief ein und pustet so schnell und so kräftig wie möglich in das Gerät. Dabei kann man sich vorstellen, eine Kerze auszublasen oder ein Blasrohr zu benutzen. Wichtig ist ein kurzer Atemstoß. Der so ermittelte Wert ist das Maß der augenblicklichen Atemwegsweite.

Wege der Behandlung

Die meisten Asthmapatienten benötigen ständig Medikamente, um die Krankheit in Schach zu halten. Je besser sie über ihre Krankheiten und deren Schweregrad sowie über die richtige Behandlung Bescheid wissen, desto besser können sie damit umgehen und möglicherweise sogar vollständig beschwerdefrei leben.

In der Asthmatherapie werden vor allem entzündungshemmende oder atemwegserweiternde Wirkstoffe eingesetzt. Zu den atemwegserweiternden Wirkstoffen zählen insbesondere die Beta-2-Sympathomimetika und Theophyllin. Sie zählen zu den sogenannten Relievern, Bedarfsmedikamenten, die bei akuten Beschwerden eingesetzt werden.

Damit entspannen sich innerhalb weniger Minuten die verkrampften Muskeln um die Bronchien, die Atemwege erweitern sich wieder und der Patient bekommt ausreichend Luft. Zumeist werden diese Wirkstoffe inhaliert, damit sie noch rascher wirken können.

Die Gruppe der sogenannten Controller hat hingegen vorbeugende Effekte. Die täglich anzuwendenden Dauermedikamente schwächen die Entzündung in den Atemwegen ab. Außerdem dämpfen sie die ständige Entzündungsbereitschaft der Bronchien.

Zu den entzündungshemmenden Wirkstoffen zählen beispielsweise Glukokortikoide zum Inhalieren oder als Tablette. Zu dieser Wirkstoffklasse zählt auch das Kortison. Daneben kommen auch Anti-Leukotriene, Omalizumab oder Natriumcromoglicat zum Einsatz.

Die Leukotrien-Antagonisten blockieren entzündungsfördernde Botenstoffe, die Leukotriene. Sie werden durch Pollen, Hausstaub oder andere Reize ausgelöst. Die Mittel sind in Tablettenform erhältlich.

Mastzellstabilisatoren wie Natriumcromoglicat oder Nedocromil verhindern den Austritt von Histamin aus den Körperzellen. So wird die Überempfindlichkeit gegenüber entzündlichen Reizen gesenkt.

Kortison in der Asthmatherapie

Vorrangig wird Kortison zur Inhalation in der Dauermedikation verwendet. Allerdings scheiden sich an Kortison immer noch die Geister - vor allem wegen befürchteter Nebenwirkungen.

Allerdings ist Kortison in der Asthmatherapie beinahe nicht zu ersetzen. Es wirkt entzündungshemmend und schleimhautabschwellend. Zudem verhindert die körpereigene Substanz das Fortschreiten der Erkrankung und kann die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika wiederherstellen.

Diese Wirkstoffe verlieren ihre Wirksamkeit, wenn die Entzündung in den Atemwegen sehr ausgeprägt ist. Durch Kortison können sie ihre atemwegserweiternden Eigenschaften wieder entfalten.

Wird Kortison inhaliert, gelangt der Wirkstoff zudem direkt in die chronisch entzündeten Atemwege. So kommt es kaum oder nur wenig zu den kortison-typischen Nebenwirkungen. Möglich sind eine gewisse Heiserkeit sowie ein Brennen im Mund mit einem weißlichen Zungenbelag.

Grundsätzlich ist die Inhalation der Medikamente sinnvoller, da der Wirkstoff direkt in die Bronchien gelangt, die Dosis geringer als bei Tabletten gewählt werden kann und die Nebenwirkungen geringer sind, da weniger Wirkstoff in das Blut gelangt und so weniger unerwünschte Wirkungen an anderen Organen ausgelöst werden.

Bildquelle RFBSIP/stock.adobe.com

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